meditative Grundhaltungen

 

 

Weitaus wichtiger als alle Meditations-techniken sind die Grundhaltungen, mit denen man sich in der Meditation begegnet.


Es geht um einen möglichst liebevollen, akzeptierenden Umgang mit dem Selbst, den eigenen Erfahrungen, meinem Leben, anderen Menschen und dem Zustand der Welt. Gerade im Umgang mit anderen oder dem Zustand der Welt bedeutet dies nicht, nicht zu agieren und auf seine Grenzen zu verzichten. Es geht vielmehr darum, aus einer Kombination wachsender Tiefe und Weite, zunehmender Liebe und Weisheit zu agieren. Beachten Sie dabei, dass Weisheit ohne Liebe kalt sein kann und Liebe ohne Weisheit blind. Auch hier befinden wir uns bei einem auszubalancierenden Schwestertugendpaar auf dem spirituellen Weg.

 

Steigen Sie aus Bewertungen und vermeintlichen Denkzwängen aus. Nochmal: Es geht nicht darum, keine Gedanken zu haben. Freilich werden die Gedanken im Regelfall ruhiger, wenn sich der Körper beruhigt und nicht jedem Bewegungsimpuls nachgibt.

 

Gehen Sie freundlich mit sich um, wenn Sie bemerken, dass Sie gedanklich abgeschweift sind – freuen Sie sich, dass etwas in Ihnen das von selbst bemerkt hat. Und kehren Sie wohlwollend zur Meditationstechnik bzw. zur Stille zurück.

 

Kommen heftige Gedanken und Gefühle hartnäckig wieder, schauen Sie genauer hin, ggf. mit psychologischer oder spiritueller Begleitung. Gönnen Sie sich notfalls den Luxus einer kompetenten und erfahrenen Begleitung.

 

Vertrauen Sie aber vor allem Ihrer eigenen Erfahrung:

 

"Glaubt nicht an irgendwelche Überlieferungen, nur weil sie für lange Zeit in vielen Ländern Gültigkeit besessen haben. Glaubt nicht an etwas, nur weil es viele dauernd wiederholen. Akzeptiert nichts, nur weil es ein anderer gesagt hat, weil es auf der Autorität eines Weisen beruht oder weil es in einer heiligen Schrift geschrieben steht. Glaubt nichts, nur weil es wahrscheinlich ist. Glaubt nicht an Einbildungen oder Visionen, die ihr für gottgegeben haltet. Glaubt nichts, nur weil die Autorität eines Lehrers oder Priesters dahintersteht.

Glaubt an das, was ihr durch lange Prüfung für richtig erkannt habt, was sich mit eurem Wohlergehen und dem der anderen vereinbaren lässt."

Buddha: Kalama Sutra

Und haften Sie an nichts unverrückbar an:

 

"Triffst du Buddha unterwegs, töte ihn!"

(buddh. Sprichwort bzw. Koan)

Hier eine Meditation/ meditative Erkundung zur Grundhaltung bei der Meditation.

(Sie ist der Seite "Angebote/ praktische Grundlagen" entnommen.)